Freitag, 15. Dezember 2017

Le mélange parfait entre Munich et Berlin: Bienvenue à Vienne...

Die perfekte Mischung aus München und Berlin: Willkommen in Wien...

Eine Freundin von mir benutzte einmal diese Worte um Wien als Stadt zu beschreiben.
Sowohl München als auch Berlin sind Städte, an die ich mein Herz verloren habe. In beiden Städten habe ich bereits gewohnt, gearbeitet und gefeiert.
Mein letzter Aufenthalt in Wien war schon viel zu lange her, also entschied ich mich dazu über meinen Geburtstag ein paar Tage in der österreichischen Hauptstadt zu verbringen.

Wien ist tatsächlich die perfekte Mischung aus den Eigenschaften, die ich an München und Berlin so schätze, aber Wien hat dazu noch seinen ganz eigenen Charme:

Das steckt von München in Wien: 

  • Bourgeoisie: München wird immer als die Snobisten-Stadt Deutschlands gesehen. Irgendwie ist sie das auch und die Münchner sind stolz darauf. Dass auch die Wiener ein bisschen Stolz besitzen, sieht man nicht zuletzt an den Prachtbauten in der Wiener Innenstadt. Hofburg, Burgtheater, Oper, Schloss Belvedere, Universität usw. sind nur einige der Gebäude, die klar die wichtige Rolle, die Wien früher zukam, zeigen und einen royalen Charme verbreiten. In der Wiener Innenstadt finden sich mindestens genauso viele Porsches wie in München und die Wienerin trägt gerne ihren Pelz zum winterlichen Spaziergang durch den Stadtpark oder über den Weihnachtsmarkt am Rathausplatz.
  • Kultur: Ich liebe die Münchner Museen und Konzertsäle. Das Lenbachhaus oder die Pinakotheken sind der beste Ort, um einem verregneten Novembersonntag zu entfliehen. Wien empfing mich glücklicherweise mit besserem Wetter als vorhergesagt, sodass ich sehr viel Zeit draußen verbringen konnte. Der kalte Dezemberwind ließ mich dann aber doch Zuflucht im Freud Museum und in den Kammerspielen suchen. Hier schaute ich mir eine Inzenierung von "Shakespeare in Love" an, die gut zur weihnachtlichen Stimmung der Stadt passte. Das Angebot an Museen und Konzerten in Wien ist riesengroß. Von Sisi bis Loos kann man hier jeden Sonntag des Jahres dem Wind entfliehen. 
  • Klassische Kaffee- und Wirtshäuser: Ein weiterer Teil des alten, klassischen Wiens sind die Kaffeehäuser, in denen man sich zum Ratschen traf und es bis heute tut. Ähnlich wie der Augustiner-Keller in München ist auch das berühmteste Kaffeehaus in Wien, das "Café Central" stets überfüllt (erkennbar an der Schlange vor der Tür). Ähnlich charmant wie beim Münchner Oktoberfest kann es passieren, dass man vom Kellner abgewiesen wird, weil sie einfach ausgebucht sind bis nächstes Jahr. Ein bisschen weniger touristisch geht es z. B. im "Sperl" zu, wo man den Wiener Charme genauso mitbekommt. Bis auf sehr wenige Ausnahmen sprachen alle meine Bedienungen "Wienerisch", was mich besonders verzauberte, weil es mein Lieblingsdialekt ist. 

Das steckt von Berlin in Wien

  • Großstadtflair: Berlin ist bunt. Eine Art Melting Pot. Ein Hafen für Menschen, die von überall herkommen, um in dieser verrückten Stadt ihr Glück zu finden. Berlin ist schnell. Alle paar Minuten kommt eine Ubahn. Berlin ist groß. Über 4 Millionen Menschen leben in der deutschen Hauptstadt. In Wien sind es nur circa 2 Millionen, aber die sind definitiv bunt. Wien verbreitet dieses Großstadtflair, das dir sagt, dass es egal ist wer du bist und woher du kommst, hier findest du Gleichgesinnte und kannst deine Verrücktheit ausleben. Und die Ubahn bringt dich hin, alle paar Minuten. 
  • Junge Kunst: Kreativität wird in Wien genauso groß geschrieben wie in Berlin. Wenn man im Museumsquartier z.B. die Burggasse hinunterläuft, findet man viele kleine Boutiquen und Galerien, in denen junge Wiener Künstler ihre Werke verkaufen und ausstellen. Diese Gassen laden zum Entdecken und Inspirieren ein. In der Vorweihnachtszeit ist ein besonders schöner Weihnachtsmarkt am Spittelberg zu bewundern, der besonders durch seine Intimität und Individualität überzeugt. In einem Innenhof kann man unter einem Lichterdach seinen Punsch genießen. Auch die Musik spielt in Wien eine große Rolle. Auch wegen einer meiner Lieblingsbands, "Wanda", zog es mich in diese Stadt. Wanda singt sehr oft über die Fassetten ihrer Heimatsstadt. Wenn die Jungs aufgelegt werden, singen alle Wiener lautstark mit. Tanzen kann man besonders gut und ausgelassen im "Tanzcafé Jenseits" in der Nelkengasse. In diesem ehemaligen Bordel tanzt ein Publikum aus verschiedenen Altersgruppen zu genau dem, was der DJ sich einfallen lässt. Das können die Beatles sein, direkt gefolgt von Snoop Dog. 
  • Hipster-Cafés: Neben den klassischen Kaffeehäusern hat es Wien geschafft eine neue Art von Cafés zu etablieren, wo sich die junge Künstler- und Studentenschaft trifft. In diesen Hipster-Cafés lässt es sich aushalten, den Duft von frisch gemahlenen Kaffee genießen, ein gutes Buch lesen oder die faszinierenden Gäste beobachten. Die Namen sind Programm. Zu den Favouriten meiner Reise gehören: Ulrich, Liebling, Menta, El.an, Halle und Phil.
Wien ist nicht umsonst 8 Mal zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt worden. Sie vereint klassische Schönheit mit jugendlichen Charme und bleibt sich dabei selbst treu. Sachertorte, Kaiserzeit und junge Künstler-und Feierkultur lassen sich nur mit Wiener Dialekt so authentisch verbinden. Wien ist die perfekte Mischung aus München und Berlin, mit einer ordentlichen Portion Schlagoberst. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen