Freitag, 19. Februar 2016

Je me perds dans les rues de Bruxelles...

Ich verliere mich in den Straßen von Brüssel.

Laufe immer weiter durch diese Stadt. Auf und ab. An der nächsten Ecke kommt vielleicht ein Park, ein Platz, eine Bar, ein süßes Restaurant oder einfach eine Kreuzung. Ich laufe in die nächste Gasse und weiß nicht wohin sie mich bringt. Ich sehe ihr Ende nicht.
Aber das macht nichts. Ich genieße es zu laufen. Ohne Ziel. Ohne Stress. Einfach nur laufen. Und denken. Schauen und bewundern. Diese Fassaden, diese Fenster, diese Häuser. Keines gleicht dem anderen. Alle sind sie einzigartig, unterschiedlich. Bunt zusammengewürfelt stehen sie da und genießen noch die letzte Nachmittagssonne. So wie ich. Sonne soll es hier nichts so oft geben. Also tanke ich jeden Tropfen Vitamin D.
Seit gut einer Woche bin ich jetzt hier. Sie ist wie im Flug vergangen und immer noch fühle ich mich als stünde ich in der Luft. Ich bin noch nicht angekommen, aber doch kenne ich schon meinen täglichen Arbeitswegs zur Bayerischen Vertretung in der EU. Die ist übrigens in einem wunderschönen Gebäude untergebracht, das von allen anderen Praktikanten auch neidvoll "das bayrische Schloss" genannt wird. Ich lerne permanent neue, interessante Leute kennen. Jeden Tag erfahre ich mehr über die EU, die Arbeit hier in Brüssel und bekomme Einblicke in dieses Arbeitsfeld.
Es wirkt nur alles noch nicht real. Ich habe so lange auf den ersten Tag gewartet, darauf hingefiebert und mich gefragt wie es wohl sein wird. Und jetzt ist schon die erste Arbeitswoche vorbei. Die Zeit ist verflogen. Eine Woche in der so viel passiert ist. Neue Stadt, neue Wohnung, neue Mitbewohner, neue Freunde, neues Praktikum, neue Kollegen, neue Herausforderungen, neue Eindrücke. Alles neu.
Aber momentan bin ich noch die Alte. Fange erst langsam an zu begreifen, dass diese Stadt und diese Erfahrungen mich verändern werden. Sie werden mich wachsen und mich zu einer reiferen Version meiner selbst werden lassen. Vielleicht werde ich auch einfach genauso planlos sein wie davor. Wer weiß das schon.
Wieder biege ich in eine Seitenstraße ab. Ich sehe ihr Ende nicht. Aber ich laufe einfach drauf los. Furchtlos. Planlos. Aber der Sonne entgegen.


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