Freitag, 26. Mai 2017

München- meine Heimat, meine Liebe...

Munich- mon Amour. 

Ich schreibe gerne, wenn ich von einer Reise zurückkomme darüber was ich erlebt habe. Was ich gesehen und entdeckt habe. Wie mich Orte und Menschen beeindruckt haben. 

Es gibt keine Regel, dass ich immer nur, wenn ich unterwegs bin, kreativ sein kann oder mich Dinge beschäftigen. Mich beschäftigt vieles. Mich beeindruckt vieles. Mich begeistert vieles. 
Es muss nicht immer das Ferne, Neue sein, das man schön und erstrebenswert findet. Es kann auch etwas altvertrautes sein, das vor der Haustür auf einen wartet, das man noch nie so wahrgenommen hat wie in diesem Moment. 
So geht es mir gerade mit meiner Heimatstadt- München
Eine Stadt, die schon immer vor der Haustür lag, die ich oft besucht, aber nie so bewusst wahrgenommen habe wie jetzt. 

Ich habe in den letzten Jahren in mehreren Städten gelebt und habe diese von null auf kennengelernt. 
Ich kannte Regensburg nicht, bevor ich dort studiert habe. Hatte noch nie von Clermont-Ferrand gehört, bevor ich selbst dort hinzog. Konnte mir nie vorstellen in Berlin zu leben, bevor ich mich darin verliebte. Verstand die EU und Brüssel nicht, bevor ich nicht selbst meine Lektion vor Ort gelernt hatte. 
Und jetzt bin ich wieder auf Anfang. Bin zurück in altvertrauten oberbayerischen Gefilden. Kenne meinen Nachbarn länger als meine besten Freunde. 
Arbeite inzwischen seit 8 Monaten in München. 
Ich habe einen routinierten Arbeitsweg, kenne jede Haltestelle der Sbahn und Ubahn, die ich täglich abfahre. Ging den ganzen Winter über jeden Tag den gleichen Weg am Marienplatz und dem berühmten Rathaus, an der Frauenkirche und dem Bayerischen Hof vorbei bis zum Amiraplatz, wo ich arbeitete. Ich habe die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten Münchens gesehen, auch wahrgenommen aber nicht auf mich wirken lassen. 
Aktuell arbeite ich in der Nähe des Stiglmaierplatzes, entdeckte jeden Tag neue Restaurants und Cafés in diesem Teil der Maxvorstadt, der mir vorher überhaupt nicht erschlossen war. 
Jeden Tag wird es wärmer und schöner und ich sehe mit einem anderen Blick auf diese Stadt, die ich dachte so gut zu kennen. 
Ich schlenderte durch die Straßen, mache lange Spaziergänge, verliere mich in Seitenstraßen, Gassen. Ich bin beeindruckt von der Architektur, der Fülle der kulinarischen Möglichkeiten und der puren Schönheit der Stadt. 

Ich bin immer noch genervt, dass München von den Lebenshaltungskosten eine der teuersten Städte Deutschlands ist. 
Ich bin immer noch genervt von den gut betuchten, hochnäsigen Münchnern, die mich für die Aussage, dass ich aus München komme, obwohl ich nur aus dem "Umland" bin, verurteilen würden. Ich bin immer noch genervt von den öffentlichen Verkehrsmitteln, die nirgends, wo ich war, so schlecht sind wie hier. 
Ich bin immer noch genervt von der Verschlossenheit und der Anonymität, die ich bei den Menschen oft wahrnehme.

Aber trotz dieser Macken verliebe ich mich wieder von Neuem in meine Stadt. 
Ich sehe Sie mit neuen Augen und finde sie wunderschön, fast menschlich. 
Bin begeistert von dem kulturellen Angebot, das ich viel mehr schätze als früher.

Ich freue mich auf den Sommer, den ich hier verbirgen werde. Und die Zeit, die danach kommt. 
Das Schönste dabei ist, ich weiß, hierher werde ich immer zurückkommen, denn:
Dahoam is dahoam

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