Montag, 18. November 2013

Le coup de théâtre..

Wie ja im letzten Post erwähnt, hatten wir vor gestern, Sonntagabend, "The King´s Speech" im Regensburger Theater am Haidplatz anzuschauen. Ich war total excited, hab mir extra nochmal den Film angeschaut und mich wirklich den ganzen Tag riesig darauf gefreut.
Noch ein bisschen fertig von der Partynacht zuvor, tauschte ich abends nur die Jogginghose gegen eine Jeans und bemühte mich sonst nicht groß um mein Aussehen. Wir wollten ja "nur" ins Theater.
Dort angekommen, kam es uns für eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn schon verdächtig leer vor und drinnen bekamen wir dann die Hiobsbotschaft: "Die Vorstellung wurde abgesagt!"
Der Hauptdarsteller, der aus mysteriösen Gründen keine Zweitbesetzung hatte, sei kurzfristig krank geworden.
Uns blieben jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder zu einem anderen Zeitpunkt zu gehen, was jetzt vor Weihnachten relativ schwer werden würde, weil wir alle irgendwelche Termine haben, oder in die im Bismarkplatz stattfindende Oper "The Fairy Queen" von Henry Purcell zu gehen. Die Handlung zum Nachlesen
Da wir uns alle auf einen Theaterabend eingestellt und gefreut hatten, entschieden wir uns für die Oper.
Das Theater am Bismarkplatz war dann schon um einiges voller und alle Leute waren superschick angezogen und ich, in Jeans, T-Shirt und Sneakers, hab mir nur gewünscht im Erdboden zu versinken. Also schnell die Plätze suchen!
Das Theater ist schon allein ein richtiger Hingucker: Rote Samtvorhänge, barocke Stuckverzierung und funkelnde Kornleuchter.

Noch mehr "under-dressed", kann man sich (glaub ich) nicht fühlen.

Ich war dann schon froh, als das Licht langsam schwächer wurde, und der Vorhang sich langsam öffnete. Aber auch nur für einen kurzen Moment, denn Marie und ich hatten, anders als Ramona und Anna, den Fehler gemacht, uns kein Programmheft (Hallo?! Das kostet 2(!!!!) €) zu kaufen, und erlebten unser blaues Wunder. Wir wurden mit zahllosen nachgestellten Genitalien und anderen äußerst privaten Körperteilen konfrontiert und warteten bis zur Pause auf den "Aha"-Moment. Der kam dann, als wir uns die Programmhefte der anderen Ausliehen und damit dann verstanden, dass das Heranwachsen der Hauptperson (dem Feenprinz Oberon) und sein Verlieben in eine Sterbliche (Titania) gezeigt wurde. 
Die zweite Hälfte war dann um einiges besser, weil wir uns an die Körperlichkeit gewöhnt und die Geschichte verstanden hatten. Die Stimmen der Akteure waren wirklich großartig und das Bühnenbild sowie die Kostüme absolut künstlerisch. Im Großen und Ganzen kann ich die Oper weiterempfehlen, aber nur wenn man bereit ist 2€ mehr für das überlebenswichtige Programmheft zu zahlen. 
Insgesamt hatten wir aber einen sehr schönen, unterhaltsamen Abend mit einem unvergesslichen Opernerlebnis. 

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