Samstag, 23. November 2013

Ratisbonne, la ville des escrocs et des énergumènes..

Ratisbonne ist offiziell der französische Name für Regensburg, den aber kein richtiger Franzose benutzt, nur unsere pingeligen Dozenten.
"Regensburg, die Stadt der Gauner und der Wahnsinnigen" beschreibt meinen Donnerstagabend ziemlich treffend. 
Nein, ich wurde nicht beklaut und auch nicht von einem Verrückten attackiert, obwohl das in Regensburg nicht selten passiert, denn Regensburg hat laut dem Artikel "Regensburg Spitze bei Verbrechen" die höchste Straftaten-Dichte in Bayern.
Am Donnerstagabend durfte ich lediglich erfahren, wie viele grausame Straftaten in Regensburg im Mittelalter und in der frühen Neuzeit begangen wurden. Das Interkulturelle Netzwerk Regensburg (IKNR) veranstaltete nämlich eine Stadtführung der Stadtmaus mit dem vielversprechenden Titel: "Von Verbrechern und Vogelfreien". Das Ganze fand natürlich im herbstlich ar***kalten, früh stockdunkelwerdenden Regensburg statt. Ich hatte die ganze Zeit schon geplant eine Stadtführung zu machen, hätte nur mit etwas weniger Horror und Grusel gerechnet. 
Unsere Stadtführerin Evi war eine gebürtige, urbayrische Regensburgerin, die die eineinhalb Stunden Führung vollkommen interessant und authentisch füllte. Um den Grusel vor den Henkers-, Lynch- und Massakergeschichten perfekt zu machen, überraschten uns in manchen dunkeln Gassen, die ein oder anderen lebhaft dargestellten, mittelalterlichen Hauptpersonen. Die Schauspieler der Stadtmaus brachten unsere komplette Gruppe, die größtenteils aus Mädchen bestand, nicht nur einmal zum kreischen. 
Auf der kurzweiligen Führung habe ich viel neues über die Geschichte meiner neuen Heimat gelernt, viele wunderhübsche Gässchen der Stadt zum ersten Mal gesehen und beschlossen abends nie wieder allein unterwegs zu sein. Menschen können so grausam sein. 
Ich kann die Stadtmaus absolut weiterempfehlen. Es gibt dort auch "normale" Stadtführungen bei Tageslicht, ohne Schauspieler, aber für mich machte gerade dieses Extra die Führung unvergesslich. Wahrscheinlich wird sie mich in meinen Albträumen verfolgen. 
Nachdem wir für einen Abend genug geschädigt waren, gingen wir noch ins Carlitos (Beschreibung siehe meinen ersten Post), um gemütlich etwas zu trinken und uns aufzuwärmen. Durchgefroren von der eisigen Novemberkälte bestellten fast alle entweder einen Glühwein oder eine heiße Schokolade, was wie wir zu unserem Bedauern feststellen mussten, beides nicht zu den Stärken der Barkeeper gehörte. Ich nahm mir aber dann doch noch einen "Cocktail to-go" mit.

Denn für mich was der Abend noch nicht zu Ende. Er fing gerade erst an. Denn Donnerstag war die legendäre, einzigartige FH-Party, deren Karten nach einer viertel Stunde im Vorverkauf ausverkauft waren.
Aber weil ich die besten Freunde auf der ganzen Welt habe, bekam ich lastminute noch eines der begehrten Tickets und feierte ausgelassen bis halb 4 Uhr morgens. Wahrscheinlich wäre das ganze noch viel weiter ausgeartet, hätte ich nicht am nächsten Tag um 10 Uhr Französischkurs gehabt.
Diese Stunde stand ganz unter dem Motto: Schlafen mit offenen Augen, wenn angespochen "oui oui" oder "ça depend" sagen und möglichst unauffällig bleiben.

Mein Lied des Tages




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